Russel-Einstein Manifest – Ein Appell gegen Atomwaffen

Das Russell-Einstein-Manifest über die Folgen des Einsatzes nuklearer Waffen wurde am 9. Juli 1955 veröffentlicht. Die Erklärung ging zurück auf Bertrand Russell, einen intellektuellen Philosophen und Mathematiker. Einstein hatte seine Unterschrift in den letzten Tagen seines Lebens gegeben hatte bevor er im April 1955, noch vor der Veröffentlichung, verstarb.


Um den zeitlichen Kontext einzuordnen: Im August 1945 wurden durch die USA die ersten Atombomben in Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Der zweite Weltkrieg endete, doch es folgte keine Zeit des globalen Friedens. Ab März 1947 begann der Kalte Krieg, der zu einem Wettrüsten zwischen der Sowjetunion und den USA führte und zu einer dauerhaften atomaren Bedrohung führte. 1954 testen die USA die erste Wasserstoffbombe mit einer noch tausend Mal stärkeren Vernichtungsenergie als Hiroshima. Kurze Zeit später veröffentlichte die US-Atomenergie-Kommission einen Bericht, in dem sie erklärten, dass es keinen Grund geben würde, Sorgen über den radioaktiven Niederschlag der Bombe zu hegen. Diese dreiste Lüge sorgte für große Verärgerung unter Wissenschaftlern. Auch bei dem Physiker Joseph Rotblat, welcher am Bau der ersten Atombombe beteiligt war. Albert Einstein drückte ebenfalls tiefe Besorgnis aus und appelliert an die Verantwortung der Wissenschaft menschliches Leben zu schützen, statt es zu zerstören.


Als Rotblat Bertrand Russel kontaktiert wächst daraus der Diskurs darüber, „wie man die Welt aufrütteln und Wissenschaftler dazu bringen könne, über die Folgen einer atomarer Bewaffnung nachzudenken“ (WDR) und die Idee eines internationalen Appells von Wissenschaftlern. Auch Albert Einstein schloss sich noch wenige Tage vor seinem Tod dem Appell an und hinterließ damit neben seinem Erbe für die Physik, ein politisches Vermächtnis, das wir vor allem in der heutigen Zeit, in der Bedrohungen dieser Art wieder realer werden, nicht vergessen dürfen.


1957 entstanden aus dem Manifest die Pugwash-Konferenzen, welche sich seit dem Treffen und über Lösungen diskutieren. 1995 wurde die Pugwash-Konferenz für ihren Beitrag zu Abrüstungsinitiativen mit einem Nobelpreis ausgezeichnet.

Aus dem Manifest:

„Angesichts der Tatsache, daß in einem künftigen Weltkrieg Kernwaffen bestimmt benutzt werden würden und daß derartige Waffen das Fortbestehen der Menschheit bedrohen, fordern wir die Regierungen, der ganzen Welt auf, einzusehen und öffentlich einzugestehen, daß ein Weltkrieg ihren Zielen nicht förderlich sein kann. Weiterhin fordern wir sie auf, friedliche Mittel aufzufinden, um alle Streitsachen zwischen sich zu schlichten.“

Quellen:

AG Friedensforschung: http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Atomwaffen/russell-einstein.html

WDR 2020: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-russell-einstein-manifest-100.html

Datum: 31. Oktober 2022

Hey 🙂 Danke schon Mal, dass ihr der Einladung gefolgt seid. Ich hab bisher kaum jemanden eingeladen, gerade ist der...

Gepostet von Marisa Blog - Stiftung Gewaltfreies Leben am Donnerstag, 27. Oktober 2022