Am 03. Dezember war der Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen.
Behinderung hat viele Gesichter. Nicht jede Art der Behinderung ist sichtbar. Häufig sind es strukturelle Hürden, die den Betroffenen das Leben erschweren. Menschen mit Behinderung sind überproportional oft von Armut betroffen. So ist ihr Zugang zum ersten Arbeitsmarkt oft mit Hürden verbunden und in Werkstätten für Menschen mit Behinderung erhalten sie zur Grundsicherung nur ein „Taschengeld“, das nicht ausreicht, um Menschen aus der Armut zu befreien. Wenn sie eine gut bezahlte Stelle erlangen, kann das Sozialamt ihnen diese anrechnen bspw. auf die Übernahme von Kosten für eine notwendige Assistenz. Auch bei verheirateten Paaren können die Gehälter des nicht von Behinderung betroffenen Partners angerechnet werden. Die Grundsicherung wird sehr niedrig angesetzt, sie ist nicht ausreichend um elementare Bedürfnisse zu befriedigen. Sie muss bedarfsgerecht erhöht werden.
Der Staat muss an dieser Stelle Verantwortung übernehmen. Behinderung darf nicht weiter als reiner Kostenfaktor betrachtet werden. Auch für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung und damit einhergehender Einschränkungen nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt integrierbar wären, darf die Behinderung kein Ticket in die Armut sein. Für Menschen mit Behinderung, die für den ersten Arbeitsmarkt eine Eignung mitbringen, sollten keine Anrechnungen mehr Stattfinden. Zudem müssen Arbeitgeber dafür sensibilisiert werden, Ableismus zu überwinden und auch qualifizierten Bewerbern mit Behinderung eine Chance zu geben.
Datum: 05. Dezember 2022
Heute ist der Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen. Behinderung hat viele Gesichter. Nicht jede Art der...
Gepostet von Marisa's Blog Diskussionsforum - Stiftung Gewaltfreies Leben am Samstag, 3. Dezember 2022
