Eu-Kommision für Klimaschutz bald durch ehemaligen Shell Mitarbeiter besetzt

In einer Sache sind sich Umweltakivisten einig, es wird zu wenig für Umwelt- und Klimaschutz durch die Politik getan. Nun droht ein weiterer Rückschritt.

Die Europäische Kommission zielt darauf einen ehemaligen Shell-Manager namens Wopke Hoekstra zum Kommissar für Klimaschutz zu ernennen. Bei Hoekstra handelt es sich um einen niederländischen Politiker der Partei CDA (zu deutsch: Christlich-Demokratischer Aufruf), der ab 2017 als Finanzminister and von 2022 bis September 2023 als Leiter des Außenministeriums fungierte. Seinen Rücktritt begründet er damit, dass er sich auf seinen neuen Posten vorbereiten wolle

Pünktlich zu einer Zeit in der berechtigerweise weltweit davor gewarnt wird, dass sich unser Planet „außerhalb des sicheren Handlungsspielraums für die Menschheit befindet“ und ein eindeutiger Zusammenhang zwischen fossilen Brennstoffen und Klimawandel hergestellt werden kann, ist die Ernennung eines ehemaligen Shell-Mitarbeiters als großer Rückschritt bei der Erreichung der Klimaziele zu betrachten. Es regt sich Kritik an der Ernennung,so habe Hoekstra zum einen keine Kompetenz in Klimaschutz, zum anderen sei diese auch durch seine Position bei Shell und seine derzeitig fehlenden politischen Bemühungen für Klimaschutz in Frage zu stellen.

Zudem taucht Hoekstra’s Name in den Pandora Papers auf. Wie das Investigativ-Netzwerk ICIJ aufzeigen konnte, hielt der Politiker Anteile an einer Briefkastenfirma auf den britischen Jungferninseln, welche ein afrikanisches Luxusunternehmen für Safaris finanziert habe. Es gibt auch Kritik an vorherigen Entscheidungen, die der Umwelt schadeten.

 

Der Direktor von Greenpeace Niederlande Andy Palmen kommentiert die Entscheidung mit scharfen Worten. „Wie bitte? Hoekstra nach Europa? Für Klima und Natur? Ein ehemaliger Shell-Mitarbeiter, der die [niederländische Fluggesellschaft] KLM ohne nachhaltige Bedingungen mit Milliarden unterstützt hat, der die Stickstoffkrise aufgebauscht und damit die Natur im Stich gelassen hat, sollte nicht mit einem so wichtigen Posten betraut werden“