Erinnerungskultur – 80. Jahrestrag des Warschauer Ghetto Aufstandes

Heute jährt sich der Aufstand im Warschauer Ghetto zum 80. Mal. Am 19. April 1943 begann der Aufstand im jüdischen Ghetto in Warschau. Etwa 750 jüdische Kämpfer hatten sich zusammengeschlossen, um gegen die Nationalsozialisten zu kämpfen, da sie wussten, dass man sie in Vernichtungslager deportieren wollte. In den Ghettos herrschten furchtbare Zustände und viele Menschen wurden bereits zum Opfer der Nationalsozialisten. Die Kämpfer waren vergleichsweise schlecht bewaffnet und in der Unterzahl gegenüber den Nazis und hatten wenig Erfahrung im Kampf, aber sie waren entschlossen zu kämpfen und ihr Leben zu riskieren, um sich zu verteidigen.
Die Kämpfe waren intensiv und brutal. Die Nazis setzten schwere Waffen, Panzer, Flammenwerfer und Artillerie ein, um die Aufständischen zu besiegen. Trotzdem hielten die jüdischen Kämpfer eine Zeit lang stand und kämpften weiter. Sie versteckten sich in Kellern, Tunneln und in den Ruinen des Ghettos.
Der Aufstand endete am 16. Mai 1943, als die Nazis das Ghetto endgültig in Brand setzten und die verbliebenen Kämpfer töteten oder in Konzentrationslager deportierten. Etwa 12.000 jüdische Kämpfer und Zivilisten starben während des Aufstands, 30.000 weitere wurden erschossen und die 7000 Überlebenden in Konzentrationslager zwangsdeportiert. Das Ghetto wurde vollständig zerstört.
Erinnerungskultur bezieht sich in erster Linie auf die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, auf die Aufarbeitung historischer Ereignisse. Es ist wichtig, die Ereignisse der Vergangenheit zu reflektieren und aus ihnen zu lernen, um eine bessere Zukunft zu schaffen. Das bedeutet aber auch, dass die Erinnerungskultur nicht nur auf die Vergangenheit beschränkt sein sollte, sondern auch eine Verpflichtung beinhalten muss, sich in der Gegenwart und Zukunft gegen Faschismus und andere Formen von Unterdrückung und Diskriminierung einzusetzen.
Wir leben in einer Zeit, in der rechte oder gar faschistische Tendenzen in vielen Ländern wieder auf dem Vormarsch sind. Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Homophobie, Feindlichkeit gegenüber Menschen mit Behinderungen und andere Formen von Diskriminierung sind nach wie vor präsent in unserer Gesellschaft. Leider sind faschistische Gedanken immer noch viel zu weit verbreitet. Der Kampf gegen Faschismus und andere Formen von Unterdrückung darf nicht aufhören, sobald die Erinnerung an vergangene Ereignisse verblasst.
Es ist unsere Pflicht, uns aktiv gegen Faschismus und andere Formen von Diskriminierung einzusetzen und unsere Stimmen gegen Intoleranz, Ungerechtigkeit und Hass zu erheben. Wir müssen uns bewusst werden, dass Faschismus und Unterdrückung nicht plötzlich auftauchen, sondern schleichend und man stetig dagegen ankämpfen muss.

Heute jährt sich der Aufstand im Warschauer Ghetto zum 80. Mal. Am 19. April 1943 begann der Aufstand im jüdischen...

Gepostet von Marisa's Blog Diskussionsforum - Stiftung Gewaltfreies Leben am Mittwoch, 19. April 2023