Der Irakkrieg und die Lüge des Krieges gegen den Terrorismus – – Wie vermeintliche Terrorbekämpfung humanitäre Katastrophen und mehr Terrorismus hervorbrachte

Am 20. März 2003 begann der Irak-Krieg durch einen Überfall der USA und der sogenannten „Koalition der Willigen“ aus Staaten wie Großbritannien, Ungarn, Polen, der Niederlande, Spanien, Italien, Lettland, Litauen, der Tschechischen Republik sowie der Slowakei. Wie viele heute wissen, begann dieser Krieg mit einer verheerenden Lüge und wurde gerechtfertigt durch scharfe Propaganda. So rechtfertigte der damals amtierende US-Präsident das brutale Vorgehen damit, dass die irakische Bevölkerung „befreit werden müsse“ und die Weltgemeinschaft vor der angeblichen Bedrohung durch die Massenvernichtungswaffen geschützt werden müsse von denen heute jeder weiß, dass sie nie existiert haben. Der Krieg überließ das Land und seine Einwohner bis heute einer humanitären Katastrophe.

 
Richard A. Clarke, der ehemalige Chefberater für Terrorismusbekämpfung in den USA, schreibt in seinem Buch „Against all Enemies: Inside America’s War in Terror“, welches 2004 erschien, dass Bush und der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld mit der Herstellung einer Verbindung zwischen 9/11 und dem Irak, einen Vorwand für den brutalen militärischen Einsatz im Irak finden wollten, was jedoch nicht ausreichend war, weswegen die Lüge über die Massenvernichtungswaffen in die Welt gerufen wurde.
 
Der vermeintliche Krieg gegen den Terrorismus, der Afghanistan, Pakistan und den Irak betraf, kostete viele unschuldige Menschenleben. Ein Bericht des IPPNW mit dem Titel „Body Count – Opfer nach 10 Jahren „Krieg gegen den Terror“ kommt zu dem Ergebnis, dass in Irak etwa eine Million Menschen, in Afghanistan da. 220.000 und in Pakistan etwa 80.000 Menschen direkt oder indirekt in Folge des Krieges starben, was eine Gesamtopferanzahl von 1,3 Millionen Toten ausmachen würde. Die Autoren der Studie betonen jedoch, dass es sich dabei um wissenschaftlich gewonnene Schätzungen und keine offiziellen Zahlen handelt. Forscher des Projektes „Coast of War“ der Brown University schätzen die Todesanzahl der Militäroperationen nach 9/11 auf 929.000 Menschen, darunter eine Anzahl von über 387.000 Zivilisten. Die Kosten für den vermeintlichen Krieg gegen den Terror siedeln die Forscher bei 8 Billionen US-Dollar an.
Die US-Regierung führte bis heute bislang in 85 Ländern sogenannte „Antiterroroperationen“ durch. Laut der Rosa-Luxemburg-Stiftung wäre ohne den Irak-Krieg ISIS nicht entstanden, da sich ehemalige Mitarbeiter des Sicherheitsapparates und Gefangene von Al-Qaida in den Gefängnissen zusammenschließen und ISIL (später ISIS) bildeten . Der vermeintliche Krieg gegen den Terrorismus führte also trotz der fadenscheinigen Argumente nicht zu einer Bekämpfung von Terrorismus, sondern schuf Nährboden für diesen.

Datum: 16. September 2023

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Gepostet von Marisa's Blog Diskussionsforum - Stiftung Gewaltfreies Leben am Samstag, 16. September 2023