Frauenkampftag heißt Klassenkampf

Heute ist nicht der Frauentag, sondern der FrauenKAMPFtag. Also rauf auf die Straße und laut werden.
Am Frauenkampftag sollten wir unsere Stimme erheben gegen all jene Strukturen und Denkweisen, die zu einer sexistischen Ungleichbehandlung von Frauen führen und aufmerksam machen auf die steigende Gewalt gegen Frauen und die fehlenden Frauenhausplätze sowie den oftmals falschen Umgang von Polizei und Justiz bei diesem Thema. Doch ohne uns auch gegen kapitalistische Ausbeutung und für internationale Solidarität einzusetzen, werden es nur leere Floskeln bleiben, die nichts an den Ursachen ändern. Oftmals sind es die ökonomischen Rahmenbedingungen, die Frauen in eine abhängige Situation bringen. Die sie darin hindern können wegzugehen, wenn sie von Unterdrückung oder Gewalt betroffen sind. Es ist die finanzielle Abhängigkeit zum Partner, die es bei Frauen überproportional häufig gibt, die Unterfinanzierung von Hilfsangeboten wie Beratungsstellen und Frauenhausplätze, fehlender bezahlbarer Wohnraum und sozialstaatliche Behörden, die weitere Hürden für traumatisierte Frauen schaffen. In einem System, in dem der Sozialstaat abgebaut wird, das Wohlergehen der Besitzenden Klasse an höchster Stelle steht und es innerhalb dessen mächtige Akteure gibt, die von dieser Ungleichbehandlung profitieren, wird es auch keine Veränderung geben, in der diese Strukturen überwunden werden. Und man darf den Blick dabei nicht nur auf Deutschland richten, sondern den internationalen Kontext und muss dabei auch Probleme wie religiöse Vereinnahmung, Kriege und strukturelle Armut wahrnehmen, die nicht ignoriert werden dürfen als Ursache von systematischer Unterdrückung von Frauen. Der Kampf für Frauenrechte ist am konsequentesten, wenn er antikapitalistisch und antiautoritär ist.
Wenn wir gegen patriarchale Strukturen und für feministische Forderungen kämpfen, geht es nicht darum, Frauen über Männer zu stellen. Von der Überwindung patriarchal geprägter Denkweisen und Rahmenbedingungen profitieren weite Teile der Gesellschaft, nur eben nicht jene Männer, die sich genau dadurch einen ungerechten Vorteil verschaffen wollen.
Viele Angebote wie Schutzräume vor Gewalt, sollte es selbstverständlich auch für Gewaltbetroffene Männer geben und auch für sie gilt, dass sie nicht auf sexistische Stereotype reduziert werden sollten oder diskriminiert, wenn sie diesen nicht entsprechen.

Datum: 08. März 2025

Hey 🙂 Danke schon Mal, dass ihr der Einladung gefolgt seid. Ich hab bisher kaum jemanden eingeladen, gerade ist der...

Gepostet von Marisa Blog - Stiftung Gewaltfreies Leben am Donnerstag, 27. Oktober 2022